Fast jeder Verein, Institution, Partei verschickt sie: die Pressemitteilung. Aber auch Veranstalter und Gewerbetreibende machen sich oft an die Arbeit eine Mitteilung für die Presse zu verfassen - die dann doch nicht veröffentlicht wird. Mit ein paar Grundregeln kann man die Chance auf eine Veröffentlichung aber deutlich erhöhen.
Wer sich an das Schreiben einer Mitteilung macht, will etwas wichtiges den Lesern mitteilen, oftmals fließen Emotionen mit. Dann wird der Text noch schön ausgeschmückt. Und dann die Enttäuschung, der Text wird nicht veröffentlicht. Aber je besser der Text ist, desto größer die Chance ihn nachher auch in der Zeitung lesen zu können. Wichtig ist dafür, einen „guten“ Text mit einem interessanten Thema abzuliefern, der möglichst wenig Arbeit in der Redaktion verursacht. Aus eigener Erfahrung wissen wir, das manchmal Pressemitteilungen verschickt werden, die komplett umgeschrieben werden müssen, und dafür fehlt heute in den meisten Redaktionen die Zeit.
Mit einigen Grundregeln macht man es den Redakteuren bei den Zeitungen aber deutlich einfacher, und erhöht so klar die Chance auch berücksichtigt zu werden. Aber Vorweg, einfach einen Link schicken mit dem Hinweis: hier finden Sie unsere Pressemitteilung, wird wenig Erfolg haben. Es sollte in der Email schon eine Anrede vorhanden sein, kurz umrissen, um was es geht, und natürlich die Pressemitteilung mit den Fotos. Leider ist dies nicht immer selbstverständlich.
Hier kommt eine Aufzählung für die wichtigsten Grundregeln einer Pressemitteilung:
- Die Erscheinungsform
Vorweg, auch wenn Sie zum Beispiel eine Pressemitteilung für einen Karnevalsverein oder ähnliches Schreiben, die Pressemitteilung sollte als einfacher Text formatiert werden. Keine bunten gebogenen Buchstaben mit Konfetti dazwischen. Keine lustigen Bildchen mitten im Text. Das erschwert alles die Bearbeitung. Schreiben Sie mit normaler Schriftgröße und gängiger Schriftart. Im Idealfall wird dies einmal als Word-Datei abgespeichert und einmal der Text unformatiert in der Email übernommen. Auch wenn oft PDF-Dateien verschickt werden, gibt es öfter Formatierungsprobleme, also lieber darauf verzichten.
- Die Überschrift
Ihre Pressemitteilung sollte nie ohne Überschrift rausgehen. Auch wenn diese noch von der Redaktion geändert wird, ist sie ein wichtiger Bestandteil der Mitteilung. In der Überschrift sollte kurz und knackig stehen, worum es im Text geht. Er sollte das Hauptthema aufgreifen. Aber zumindest für die meisten Zeitungen sollte er nicht zu marktschreierisch sein. Etwas Sachlichkeit tut auch einer Überschrift gut. Und auch wenn die Überschrift wichtig ist, verwenden Sie keine Versalien, also die durchgehende Großschreibung. Dies muss später in der Redaktion wieder geändert werden.
- Die Absätze
Schreiben Sie nicht den ganzen Text in einem durch. Ein strukturierter Text in mehreren Absätzen lässt sich leichter bearbeiten und auch gegebenenfalls kürzen.
Der erste Absatz sollte nicht länger als vier Zeilen auf einem Din A 4 Blatt sein. Dort gehört schon mal rein, worum es in dem Text geht. Auch bei zum Beispiel Veranstaltungen gehört dort rein, wann und wo diese Veranstaltung stattfindet.
Die weiteren Absätze können etwas länger sein, sollten aber nicht zu lang geraten. Heute wird überwiegend mit dem Smartphone gelesen, und dort ist ein nicht enden wollender Text, weil er nicht unterteilt ist, bei den Lesern nicht sehr beliebt. Auch vereinfachen die Absätze das Kürzen des Textes, wenn bei Print-Zeitungen der Platz sonst nicht ausreicht.
- Länge des Gesamttextes
Die Länge hängt natürlich vom Thema ab und kann variieren. Aber in Schnitt sind rund 200 Worte eine gute Ausgangsbasis. Sehr kurze Texte landen oft als „Randnotiz“ in den Kurznachrichten. Ist der Text zu lang fehlt oft der Platz bei den Printmedien oder die Lust der Leser diesen zu lesen. Man sollte aber vermeiden den Text mit vielen Füllwörtern und Umschreibungen unnötig in die Länge zu ziehen. Denn der Leser soll ja nicht gelangweilt werden
- Inhalt
Der Text sollte sachlich und wahrheitsgemäß geschrieben sein. Ein Jubelartikel hat wenig Chancen auf eine Veröffentlichung. Natürlich dürfen besondere Erfolge und Leistungen benannt werden, aber eine „Selbstbeweihräucherung“ kommt meisten nicht so gut an.
- Ich, Du, Sie und wir
„Wir laden euch zu unserem großen Fest in unsere Halle ein“
Wer ist wir? Wenn der Verein XY einlädt, dann sollte dies auch dort so stehen, denn nicht die Zeitung lädt ein, sondern der Verein. Und wer ist euch? Die direkte Anrede gehört nicht in einen Zeitungs-Artikel. Statt euch könnte man die Zielgruppe benennen, also Kinder, Senioren, Fußballer und so weiter. Und wo die Halle steht sollte natürlich ebenso benannt werden wie der Grund des Festes. Dies muss aber natürlich nicht immer wiederholt werden.
- Satzlänge
Produzieren Sie keine Bandwurmsätze. Kurze und knackige Sätze lesen sich besser und lassen sich auch einfacher verstehen.
- Datum
Das Datum sollte immer mit Wochentag benannt werden, also zum Beispiel „der Flohmarkt findet am Mittwoch, 22. Januar, in der Grenzgasse 2 statt.“ Der Monat wird immer ausgeschrieben.
- Straßennamen
Schreiben Sie den Straßennamen aus, also nicht Bergedorfer Str. oder Heinr. Schüler Weg sondern Bergedorfer Straße und Heinrich Schüler Weg.
- Abkürzungen
Auf Abkürzungen sollte nicht nur bei den Straßennahmen verzichtet werden. Also nicht z.B. sondern zum Beispiel, statt u.a. unter anderem oder eine entsprechende Umschreibung. Auch wird aus € Euro, aus Mil. Millionen oder es sind 10 Meter oder Kilometer und nicht 10m oder km. Auch sind es 10 Prozent und nicht 10%.
- Großschreibung (Versalien)
Auch wenn etwas noch so wichtig ist, das durchgängige Großeschreiben von Wörtern oder gar ganzen Sätzen gehört nicht in die Pressemitteilung. Wir kaufen nicht bei EDEKA sondern bei Edeka. Es ist nicht WICHTIG sondern wichtig. Ausnahme sind die Abkürzungen der Parteien, wobei viele Redaktion bei anderen Institutionen zum Beispiel lieber Nabu anstatt NABU lesen.
- Fremdworte
Der Text solle allgemeinverständlich geschrieben sein. verzichten Sie immer dann, wenn es möglich ist, auf Fremdworte und ersetzen diese gegen gängige deutsche Begriffe. Überhaupt sollte der Text einfach und leicht verständlich geschrieben sein, denn nicht alle Leser sind unbedingt im Thema.
- Fotos
Fotos gehören immer zu einer Pressemitteilung. Lediglich bei ganz kurzen Texten für die „Randnotizen“ sind sie nicht nötig. Schicken Sie keine „Mini-Fotos“ mit. Sowohl für Online, und vor allem für Printmedien, sollten die Fotos in einer Mindestgröße vorliegen. Wenn die lange Seite bei 2.000 Pixel liegt, lässt sich damit schon gut arbeiten. Schneiden Sie die Fotos nicht in „Streifen“. Als Anhaltspunkt ist ein Seitenverhältnis von 3:2 für ein Foto gut. Leider kommt es öfter vor, dass etwa bei Gruppenaufnahmen ein schmales Band mitgeschickt wird da der obere und untere Teil des Bildes weggeschnitten wurde. Meist müssen diese Fotos wieder auf Format gebracht werden. Also entweder schneidet die Redaktion die anderen Ränder dann auch weg, oder es muss etwas angefügt werden. Beides ist alles andere als optimal. Es ist ohnehin besser etwas „Luft“ um das Hauptmotiv zu lassen, damit das Foto an den vorhandenen Platz angepasst werden kann. Fotografieren Sie also ihr Motiv nicht so, dass beim Wegschneiden wichtige Teile fehlen würden. Ein Querformat sollte immer dabei sein, das Hochformat wird selten verwendet und sollte daher nur als Ergänzungsbild mitgeschickt werden.
Wir hoffen, dass diese kleine Anleitung Ihnen dabei hilft Pressemitteilungen zu schreiben, die dann auch veröffentlicht und gelesen werden.
Falls Sie Unterstützung bei der Pressemitteilung benötigen, ob nun beim Text oder den Fotos, sind wir gern behilflich. Sprechen Sie uns einfach unverbindlich an.
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